Mietrecht: Voraussetzung, um seine Mietwohnung über Airbnb vermieten zu dürfen

Du wohnst in einer tollen Stadt und willst ein Zimmer oder deine Wohnung via Airbnb vermieten? Du weißt noch nicht so genau, wie das funktioniert und was du beachten mußt? Du hast offene Fragen?

Dann hilft dir der Gastartikel von Stefan bestimmt weiter:

Das Internet bietet seit jeher eine Unmenge, um sich finanziell unabhängig zu machen. Mittlerweile kann man sogar Untervermietungen bequem per Mausklick abwickeln. Davon machen auch immer mehr Leute Gebrauch – denn Plattformen wie „Airbnb“ erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die Aussicht auf lukrative Nebeneinnahmen ohne viel Aufwand lockt viele Interessenten an. Doch wie sieht die Realität aus? Was musst du tun, um deine Wohnung über Airbnb vermieten zu können und an welche Gesetze musst du dich halten? Das und mehr erfährst du jetzt!

(Disclaimer: Das ist kein Werbebeitrag für Airbnb, sondern ausschließlich als Information für unsere Leser gedacht. Wir lukrieren daraus keine finanziellen Gegengeschäfte!)

Was genau ist eigentlich Airbnb?

Vielleicht hörst du ja zum ersten Mal von „Airbnb“?

Einfach gesagt, handelt es sich dabei um einen Community-Marktplatz für die Vermietung und Buchung von Privatunterkünften. So kann man beispielsweise ungenützten Platz sinnvoll investieren und zu einem profitablen Nebenjob umfunktionieren. Selbst eine Luftmatratze am Boden zählt schon als Angebot zum Schlafplatz.

Alles, was du dafür tun musst, ist ein persönliches Benutzerkonto anzulegen. Das geht schnell, unkompliziert und ist kostenlos. Für eine Vermietung solltest du dir allerdings idealerweise ein wenig Zeit lassen – denn schließlich spielen Sicherheit und Vertrauen bei dem ganzen Geschäft keine unbedeutende Rolle. Festzulegen sind unter anderem die Mindestmietdauer, Zusatzkosten (Bsp.: Reinigung, Kaution) und ein klarer Preis.

Tipp: halte die Preise anfangs eher bescheiden – hast du erstmal ein paar gute Bewertungen gesammelt, kannst du den Preis immer noch anheben.

Wie du über Airbnb gebucht wirst

Eine gute Vervollständigung und Beschreibung der Unterkunft ist entscheidend! Willst du Erfolg haben, müssen sich potenzielle Gäste ein gutes Bild und eine detaillierte Vorstellung deines Angebots machen können. Empfehlenswert sind Informationen zu Lage und Verkehrsverbindungen, Einkaufsmöglichkeiten und zur Gastronomie in der Nähe. Füge auch ein paar hübsche Fotos an, dann wird die Neugier auch visuell geweckt.

Special: Airbnb bietet auch einen extra Fotografenservice an, mit dem du deine Wohnung optimal in Szene setzten kannst. Somit hast du professionelle Qualität, und das absolut kostenlos!

Potenzielle Mieter sind auch immer sehr an ihren Nutzungsmöglichkeiten interessiert. Dabei geht es um Geräte wie die Waschmaschine, Spülmaschine oder etwa Handtücher – gib diese wichtigen Details am besten gleich an, damit sie schriftlich fixiert sind. Außerdem können dir gute Bewertungen in Zukunft die Suche nach passenden Interessenten erleichtern.

Rechte und Fakten zu Airbnb

Eine der wichtigsten Dinge, die du dir klarmachen musst, sind deine Rechte und Pflichten. Wichtig: Airbnb ist nur ein Marktplatz für Vermietung und Buchung – das bedeutet, dass die Verantwortung für die rechtlichen Rahmenbedingen ganz bei dir allein liegt.

Doch keine Sorge! Unsere folgende Checkliste zeigt dir in 6 Punkten, was du beachten musst:

1. Vermieter um Erlaubnis fragen

Da es sich bei der Vermietung an einen Dritten um eine Untervermietung handelt, muss dein eigener Vermieter darüber Bescheid wissen. Diese Regelung wird in §540 Absatz 1 des BGB (Bürgerlichen Gesetzbuches) festgeschrieben. Hol dir also eine schriftliche Einwilligung, in der alle relevanten Namen und Daten genannt werden.

Was kann passieren? Nun, ohne Erlaubnis kann der Vermieter dir bestenfalls zukünftige Untervermietungen untersagen und dir schlimmstenfalls sogar den eigenen Mietvertrag kündigen.

Gut zu wissen: Einzige Ausnahme bietet § 553 des BGB – bei einem „berechtigten Interesse“ und ohne guten Verweigerungsgrund, kann die Einwilligung ohne Konsens verlangt werden.

2. Regionale Ausnahmen

Auch wenn du nun prinzipiell loslegen kannst, können dich regionale Ausnahmefälle ausbremsen. Denn in gewissen Städten gelten Zweckentfremdungsverbote! Such am besten die zuständige Behörde auf und informiere dich über deine spezifische Situation – so verhinderst du Bußgelder.

3. Schriftlicher Vertrag

Prinzipiell kannst du einen Mietvertrag durchaus auch mündlich abschließen. Allerdings fehlt dir damit eine handfeste Absicherung – kläre also besser Punkte ab, wie:

  • die Höhe, Zeit und Zahlart der Miete

  • den Zustand der Wohnung

  • Verbote (wie etwa Rauchen und Haustiere)

  • die Schlüsselanzahl

  • verfügbare Räume und Gegenstände (Möbel, technische Geräte, etc.)

So hast du im Zweifelsfall das Recht auf deiner Seite.

4. Haftung für Schäden

Der Aspekt der Schadenshaftung ist leider häufiger relevant, als dir vielleicht lieb ist. Es kann durchaus vorkommen, dass dein Untermieter Schäden anrichtet, wenn auch ungewollt und ohne schlechte Absicht. Beschwerden wegen negativen Verhaltens sind auch keine Seltenheit. Laut Absatz 2 von § 540 des BGB liegt die Zuständigkeit hier beim Mieter, also bei dir.

Lösung: schließ eine Hausratsversicherung ab oder fordere eine Haftpflichtversicherung vonseiten deines Untermieters – eine Kaution ist auch kein Fehler.

5. Versteuerung

Ja, richtig gelesen – auch bei der Vermietung über Airbnb fallen Steuern an. Die Versteuerung der Mieteinkünfte ist grundsätzlich verpflichtend. Das trifft ganz besonders dann zu, wenn die Untermiete die eigene Hauptmiete übersteigt. Bist du dir unsicher, kann das Finanzamt weiterhelfen.

6. Gewerberechtliche Vorschriften

In manchen Fällen wird die Vermietung der Wohnung an Dritte als Gewerbe gehandhabt. Trifft das auf deine Region zu, musst du das natürlich beim Gewerbeamt anmelden. Als Gewerbe kann eine dauerhafte wirtschaftliche Tätigkeit gelten, die auf eigene Rechnung und Verantwortung erbracht wird – und das, mit der Absicht auf Gewinn. Gelegentliche Vermietungen für kurze Zeit ohne Zusatzleistungen (z.B.: Reinigungsservice) treffen hier also nicht zu. Check das vorher mal ab.

Um Airbnb auch wirklich rentabel nutzen zu können, solltest du vorher alle rechtlichen Fragen abklären. Informiere dich ein wenig genauer über deine Mietsituation und lege genaue Details deines Angebotes und deiner Forderungen fest. Sind diese Fragen erst einmal aus dem Weg, bietet sich dir mit Airbnb eine tolle Möglichkeit, um nebenher gutes Geld zu verdienen und vielleicht auch ein paar interessante Kontakte zu knüpfen.
SONY DSCAutorenname: Mag. (FH) Stefan Gassner
Position: Geschäftsführer
Der Geschäftsführer vom in Zell am See ansässigen Immobilienbüro SAGE Immobilien Stefan Gassner, ist Immobilienmakler aus Leidenschaft. Mit seinem umfassenden Knowhow ist er der perfekte Kontakt, sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden. Das Unternehmen legt grundsätzlich größten Wert auf ein kompetentes Team und hohe Servicequalität.
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