Dorf gegen Stadt – Und wo lebst du lieber?

Dass sich das Landleben vom Leben in der Stadt unterscheidet, ist klar.

Aber wo lebt es sich eigentlich besser und nachhaltiger? Kann man das überhaupt so pauschal sagen?

Wir haben verglichen und gegenübergestellt.

Wir selbst sind „Landeier“. Schon immer.
Wir sind zwar Dorfbewohner, haben aber eine relativ gute Infrastruktur im sogenannten „Speckgürtel“ einer Großstadt.

Pendeln oder in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen

Wir und viele andere Dorfbewohner pendeln jeden Tag nach Frankfurt am Main um zum Arbeitsplatz zu kommen.
Sowohl mit dem Zug, als auch mit dem Auto. Ist ´ne nervige Geschichte.

Wir benötigen ca. eine halbe Stunde mit der Bahn, um nach Frankfurt/M. zu gelangen. Wobei noch anzumerken sei, daß der Bahnhof nicht direkt vor unserer Haustür liegt, sondern in 9 Kilometer Entfernung.
D.h. du mußt als Pendler erstmal zum Bahnhof kommen. Meist geht das nur mit dem Auto, weil Busverbindungen zwar vorhanden sind, aber fast immer nicht mit den Abfahrtszeiten der Züge übereinstimmen.

Also ganz klarer Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit für die Stadt. Da benötigst du kein Auto. Eine S- U-Bahn oder Busstation ist auch fast immer in der Nähe und auch mit dem Fahrrad kommst du prima vorwärts.

…und Zeit sparst du auch noch bzw. kannst deine freie Zeit nach der Arbeit sofort genießen, ohne sie im Zug oder im Stau auf der Autobahn zu verbringen.

Einkaufen – Discounter, Hofladen und Biomarkt

Wie schon gesagt, wir haben das Glück, nicht ganz „weg vom Schuß“ zu wohnen. Bei uns im Dorf gibt es sogar einen kleineren Supermarkt, bei dem man sich mit Allem versorgen kann.

Ist der nächste Markt oder Discounter weiter weg, brauchst du auf dem Land dann auch fürs Einkaufen einen fahrbaren Untersatz.

Willst du bewußter einkaufen, bleibt eigentlich nur noch der Gang zum Bauern um die Ecke bzw. zum Hofladen, falls vorhanden. Türkischer Laden, Asia Markt und Co? Fehlanzeige.

Da hast du es in der Stadt schon einfacher. Da gibt es mehr Vielfalt, besonders wenn du ein paar ausgefallenere Produkte bevorzugst und/oder gerne unverpackt shopst.

Der nächste Biomarkt und Unverpackt-Laden ist meist nicht weit weg oder zumindest prima mit den Öffentlichen zu erreichen.
Also wieder ein Punkt, der auf das „Pro-Stadt“ Konto geht.

Wohnraum, Miete und eigenes Haus

Wohnraum in der Stadt ist knapp, Die Mieten sind hoch, Es ist häufig schwer, überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Auf dem Land hingegen sind die Mieten meist noch okay und du kannst auch über ein eigenes Haus nachdenken.

Entweder baust du das in einem Neubaugebiet, das oftmals in Dörfern mit guter Anbindung entsteht oder kaufst ein älteres Haus im Ortskern, so wie wir das gemacht haben.

Nachhaltiger ist auf jeden Fall der Kauf eines bereits bestehenden Hauses. Das gilt sowohl für die Stadt, als auch fürs Land. Bei einem Neubau werden Flächen versiegelt und Felder zu Wohnfläche und Neubaugebieten umgemünzt, obwohl im Dorf selbst zig Häuser leer stehen.

Wir sind mit unserem Haus zufrieden und haben gegenüber der Stadt den riesigen Vorteil, genügend Platz zu haben, obwohl unser Grundstück nicht besonders groß ist. Jedenfalls haben wir genug Raum für eine kleine Werkstatt im Nebengebäude, wo wir ungestört basteln und werkeln können und sogar für die Außensauna, die wir nicht mehr missen möchten, hat noch ein Plätzchen im Garten gefunden.

Wenn du jetzt in der City wohnst und nach unserer Aufzählung vielleicht doch lieber aufs Land ziehen möchtest, solltest du dir von einem Umzugsunternehmen helfen lassen. Umziehen ist ja immer mit viel Stress und Hektik verbunden. Da ist man froh, wenn man einen kompetenten Partner an der Seite hat, der den ganzen Umzug gut meistern kann.

Vor dem Umzug solltest du nochmal deinen Kleiderschrank durchforsten, ob du nicht das ein oder andere Teil direkt entsorgen kannst und nicht mehr in eine Umzugskiste packen mußt. Eine gute Unterstützung ist ein Flussdiagramm, mit dem du eine prima Kleiderschrank-Sortierhilfe hast.

Nachdem du den Kleiderschrank ein wenig „ausgedünnt“ hast, kannst du dir direkt den Rest deiner Wohnung vornehmen. Da gibt es in den Schränken und Schubladen bestimmt noch das ein oder andere, das du entsorgen kannst. Dann hast du bzw das Umzugsunternehmen wieder weniger Kisten, die beim Umzug geschleppt werden müßen.

So ein Wohnortwechsel ist ja immer etwas Besonderes und es gibt viel Neues zu entdecken Egal ob du aus der Stadt aufs Land ziehst oder umgekehrt.

Wenn der Umzug in Richtung Stadt geht, solltest du da auch mal online schauen, was so abgeht. Für Frankfurt zum Beispiel, kannst du hier auf frankfurt.de schauen, was es für aktuelle Termine und Messen gibt, was kulturell so läuft, wo du bestimmte Ämter findest und was du nach deinem Wohnortwechsel erledigen mußt.

Okay, nach dem kleinen Umzugsratgeber nochmal zurück zum Garten auf dem Land. Wenn der eine Ecke ausfällt, kannst du den Mangel an Biomärkten ein Stück weit wett machen, indem du auf deinem eigenen Grundstück Obst und Gemüse anbaust und dir vielleicht sogar Tiere hältst.

Der Städter argumentiert natürlich damit, daß es in der City doch auch zahlreiche urban gardening Projekte gibt und der Anbau von Obst und Gemüse kein Problem ist.

Gut, in der Disziplin „Wohnen“ steht es unentschieden, würden wir sagen.

Soziales, Kultur und Tauschbörsen

Das vielzitierte Dorfleben mit zahlreichen Vereinen und großem Vereinsleben nimmt ab. Jedenfalls bei uns. Es finden sich leider immer weniger freiwillige Helfer, die zum Beispiel Feste, die Kirmes usw. organisieren.

Eigentlich schade, aber Realität.

Jedoch klappt die Nachbarschaftshilfe noch gut. Die Nachbarin nimmt die Pakete an, wenn wir nicht da sind Auch wenn wir im Urlaub sind, schaut sie nach dem Rechten, wirft ein Auge auf unser Häuschen und gießt die Blumen. Der Nachbar von gegenüber leiht mir seine lange Aluleiter, die ich nur einmal im Jahr benötige und auch der sonstige Werkzeug- und Maschinentausch klappt gut.

Mittlerweile ist das aber kein Argument „Pro Dorf“, denn auch in den Städten kannst du das benötigte Werkzeug leihen, es gibt Repair-Cafés und auch Nachbarschaftshilfe-Vereine.

Neudeutsch nennt der Städter das dann Share Economy.

Thema Kultur:  Mal eben schnell ins Kino, ins Konzert oder zum Himalaya Multimedia-Diavortrag, dann afrikanisch essen gehen und anschließend noch einen Absacker-Cocktail  in der Szenebar nehmen, funktioniert auf dem Lande eher nicht.

Da mußt du schon gut planen oder das nehmen, was das Dorf hergibt…
…und das ist meist nicht viel. Wenn du Glück hast, gibt es noch eine Dorfkneipe oder im besten Fall sogar ein richtiges Restaurant.

Auch in dieser Sparte geht wohl der Punkt an die Stadt.

Unterm Strich spricht also mehr für das Stadt- als für das Landleben.

Nicht umsonst sterben kleine Dörfer aus und die Jungen wandern ab.

Mittlerweile leben 60 Prozent der Deutschen in Städten.

Nur eine Sache ist für uns ein wenig verwunderlich. Und zwar die Tatsache, daß gerade aktuell diese Landlust, Landliebe, „Landhastenichtgesehn“ Magazine boomen.

Wer kauft die?

Wahrscheinlich der Städter, der sich insgeheim doch nach ein wenig beschaulichem Landleben sehnt.

Fazit

Für die einen ist das Landleben und vielleicht sogar ein Ausstieg als Selbstversorger die Erfüllung, für die anderen ist die Stadt mit ihren kurzen Wegen und der Vielzahl der Möglichkeiten die richtige ökologische Wohnform.

Wir denken, beide Wohnmodelle haben ihre Daseinsberechtigung und bieten noch viel Luft nach oben!

Wir fühlen uns jedenfalls nach wie vor auf dem Dorf mit Großstadtanschluß wohl.

Und wie sieht´s bei dir aus? Stadt- oder Landkind?

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